Was ist günter grass?

Günter Grass war ein deutscher Schriftsteller, der am 16. Oktober 1927 in Danzig (heute Gdansk, Polen) geboren wurde und am 13. April 2015 in Lübeck, Deutschland, verstarb. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit.

Grass wuchs während des Nationalsozialismus auf und wurde 1944 als 17-Jähriger zur Waffen-SS eingezogen. Er geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Diese Erfahrungen prägten seine spätere schriftstellerische Arbeit und sein politisches Engagement.

Grass veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Gedichte, Theaterstücke und Essays. Sein bekanntestes Werk ist der Roman "Die Blechtrommel", der 1959 veröffentlicht wurde. Das Buch handelt von einem Jungen namens Oskar Matzerath, der sich in der Zeit des Nationalsozialismus weigert, erwachsen zu werden, und stattdessen auf einer Blechtrommel spielt.

Günter Grass war auch politisch aktiv. Er engagierte sich in der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und setzte sich für soziale Gerechtigkeit und Frieden ein. Besonders bekannt wurde sein politisches Engagement durch sein Gedicht "Was gesagt werden muss", in dem er Israel für seine Politik gegenüber den Palästinensern kritisierte. Das Gedicht sorgte für große Kontroversen und führte dazu, dass Grass von einigen als Antisemit bezeichnet wurde.

Im Jahr 1999 erhielt Günter Grass den Nobelpreis für Literatur für sein umfangreiches literarisches Schaffen, das "mit sozialer Wahrnehmung und scharfer Intellektualität nationale Wunden und individuelles Leiden kritisch aufgedeckt hat".

Günter Grass verstarb im Alter von 87 Jahren in Lübeck, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er hinterließ ein umfangreiches literarisches Erbe und wird als einer der bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts betrachtet.